Meine Top 7 Anlegerfehler ... und wie man sie vermeidet

„Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Das gilt insbesondere, wenn es um Geldanlage geht - doch wer hat schon Lust, bei der Geldanlage erst einmal schmerzhafte Erfahrungen zu sammeln, wenn das eigene Kapital auf dem Spiel steht?

Aus diesem Grund habe ich dir meine Top 7 Anlagefehler, die ständig am Aktienmarkt begangen werden, aufgeschrieben und wie du sie vermeidest.

Fehler 1: Gar nicht investieren

Der wohl größte Fehler aus meiner Sicht, den man beim Aktienkauf überhaupt begehen kann, ist vor lauter Angst vor möglichen Kursverlusten überhaupt keine  ETFs zu kaufen. Bedauerlicherweise begeht jedoch ein Großteil der Bevölkerung in Österreich genau diesen Fehler. 

Denn in der aktuellen Nullzinsphase gibt es keine geeignete Alternative, um mit Eigenkapital vermögen aufzubauen. Wenn die Zinsen wieder auf einem Niveau von 4 - 6 % auf Staatsanleihen mit höchster Bonität angekommen sind, würde auch ich einen Teil meines Geldes umschichten. Aber solange das nicht der Fall ist, sollte man in ETFs investiert sein bzw. in Sachwerte, wenn man Geld nicht verbrennen will. Gemeint ist die Inflation.

Am Aktienmarkt (Kapitalmarkt) ist das Maß für Risiko die Schwankung. Je mehr Schwankung (Volatilität), umso risikoreicher wird ein ETF oder Aktie eingestuft. Gleichzeitig bietet die Schwankung am Aktienmarkt auch eine riesen Chance für dich, um vermögen aufzubauen.

Nach meiner Erfahrung sind Sparpläne der einfachste weg, um das Risiko von ETFs zu mindern. Durch das monatliche Ansparen bekommst du immer einen gewissen Mittelwert und glättest deine Schwankungen. Einmal bekommst du deine ETFs billiger in einem anderen Monat, wenn der Kurs höher steht, bekommst du weniger Anteile.

Zusätzlich solltest du ein Cashpolster haben, das schnell zur Verfügung steht, um schärfere Korrekturen am Aktienmarkt für Nachkäufe zu nützen. Nachkäufe bei Einzelaktien immer vorher prüfen, warum der Kurs gefallen ist! Bei einem Weltindex ist das nicht nötig.

Sparpläne sind teilweise schon ab 25€ im Monat möglich. Investier einwenig Zeit in die Geldbildung und Bau dir selbstständig dein Wohlfühlportfolio für die private Altersvorsorge am besten mit ETFs auf. Vertraue niemanden, sondern nur dir selber, denn es geht um dein Geld!

FAZIT: Man sollte jedenfalls einen Teil seines Geldes (nicht alles!) langfristig in Aktien/ETFs investieren – am besten breit gestreut über entsprechende Investmentfonds oder börsennotierte Indexfonds (ETF). Alternativ kann man die Verwaltung einem ­Robo-Advisor anvertrauen. 

Eine Faustregel besagt, dass man drei bis sechs Monatsgehälter als Reserve auf dem Tagesgeld halten soll. Alles darüber hinaus, das nicht gezielt für größere Anschaffungen geplant ist, kann und sollte langfristig in ETFs angelegt werden. 

Fehler 2: Spekulieren statt investieren

Die Herangehensweise von Spekulation ist ganz deutlich vom Ansatz des Investierens zu unterscheiden. 

Mittels der Spekulation wird versucht, die Aktienkursentwicklung korrekt vorherzusagen und entsprechend zu handeln, um Profit daraus zu schlagen. Um hierbei erfolgreich zu sein, bedarf es jedoch nichts weiter als Glück. Keiner kann Kursbewegungen zuverlässig vorhersagen, was vor allem für den kurzfristigen Zeithorizont gilt.

Selbst wenn man hier einige Strategien oder Modelle entwickelt hat, sitzt man als “Kleinanleger” meiner Meinung nach am kürzeren Hebel, denn der Informationsvorsprung und die Ressourcen der großen Spieler am Aktienmarkt sind so enorm, dass wir nur hinterherlaufen würden.

Kurzfristige Spekulationen können gut gehen, aber „über sehr lange Zeiträume ist das richtige Timing äußerst schwierig und die Gefahr sehr groß, dein hart verdientes Geld eher zu vernichten.

Wenn du nur die 10 besten Handelstage bei deinen Spekulationen verpasst, könnte deine Performance langfristig im Eimer sein! Schon allein der psychische Druck, die verpassten Handelstage wieder aufzuholen, wär mir zu stressig, deshalb einfach investiert bleiben.

Investieren hingegen verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Die Betrachtungsweise hat einen komplett anderen Hintergrund. Der Versuch, Hoch- oder Tiefpunkte zu treffen, ist beim Investieren vollkommen irrelevant, da Vorhersagen des Marktes ohnehin nicht möglich sind.

Entscheidend ist das kleine Wort “langfristig”! Wer sich an der Börse das schnelle Geld erhofft, wird "bitterenttäuscht" werden! Investieren braucht Zeit, da auch die Unternehmen, in die man investiert, nicht über Nacht von einer Garagenfirma zum Weltkonzern aufgestiegen sind. Auch vermeintliche Multi-Milliarden-Konzerne haben eine Historie von mehreren Jahrzehnten.

Fazit: Auch wenn es schwer fällt Anleger sollten Aktien oder besser noch ETFs nicht als kurzfristige Spekulation, sondern als langfristiges Investment sehen, um mit etwas Geduld und Ausdauer die Marktrenditen zu erzielen. 

Die Marktrendite liegt nach Inflation bei 5 % in einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren. Daher mein Tipp an Privatanleger, such dir einen World Index, der zur dir passt. Investier monatlich deine mögliche Sparrate und leg dich schlafen und schau nach 20 Jahren in dein Depot.

Fehler 3: Zu wenig Streuung (Diversifikation)

Zu den gängigsten Fehlern zählt eine unzureichende Diversifikation. Anleger sollten nicht alles auf eine Karte setzen (Klumpenrisiko), sondern ihr Vermögen möglichst breit über verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen streuen. 

Verschiedene Anlageklassen bedeutet beispielsweise Aktien, Edelmetalle, Immobilien, Anleihen, Rohstoffe, Tagesgeld, Festgeld usw. Nicht alle Eier in einem Korb legen. Der oft genannte home Bias (Heimatverbundenheit) ist laut Studien zusätzlich ein sehr verbreitetes Phänomen.

So denkt ein Sparer, der das erste Mal in einen ETF investieren will, sehr häufig an den Index seiner Heimat. Die Österreicher an den ATX mit den 20 größten Unternehmen in Österreich und die Sparer aus Deutschland denken vermutlich an den DAX mit den 30 größten Unternehmen von Deutschland.

Ganz böse gesagt eine Wohnimmobilie für die Selbstnutzung stellt definitionsgemäß auch ein Klumpenrisiko dar und entspricht nur einer Anlageklasse und zwar der Immobilie. Aber fairerweise möchte ich noch erwähnen, dass eine Immobilie zur Selbstnutzung immer noch besser ist als nichts tun!

Fazit: Verteil dein Geld nach Möglichkeit in verschiedene Anlageklassen und setz nicht alles auf eine Karte, sondern schau über den Tellerrand. Denn in der Geldanlage gibt es nur eins was kostenlos ist: "Diversifikation is the only free lunch" 

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Fehler 4: Falsche Hoffnung

Während es erfahrenen Anleger am Aktienmarkt leichter fällt, mit Verlusten klar zu kommen und der Schlaf nicht beeinträchtigt wird, machen weniger erfahrene Anleger gerne den Fehler, abgestürzte Aktien zu lange im Depot mitzuschleppen. Möchte damit nicht sagen, dass jedes Minus im Depot sofort verkauft werden soll!

Bricht aber eine einzelne Aktie beispielsweise unmittelbar nach dem Kauf um die hälfte also 50 % ein, brauchst du 100 % Buchgewinn, um wieder auf dem Aktuellen stand deines Einstiegs zu kommen. Wer unbedingt auf Einzelwerte (Aktien) setzen will, sollte daher mit Stoppkursen arbeiten.

Noch besser man setzt gar nicht auf Einzelwerte, sondern streut das Depot über viele Einzelwerte. Ganz einfach geht das mit (ETFs) Exchange Traded Funds. Neben den Einzelwert Risiko hat man mit einem ETF auch viel weniger Arbeit als mit einzelnen Aktien, die ständig kontrolliert werden müssen, ob das Geschäftsmodell usw. noch intakt ist.

Wenn du dir einen breiten Korb an Aktien am besten weltweit in einem ETF Mantel zulegst, musst du dir über diese Dinge keine Gedanken mehr machen und kannst dich um andere vielleicht für dich wichtigere Dinge beschäftigen. Wie bei Fehler 3 schon beschrieben: Diversifikation is the only free lunch.

Fazit: Wer wenig stress und aufwand mit der Geldanlage haben will, sollte sich wahrscheinlich für ETFs entscheiden. Andere, die sich mit der Börse beschäftigen wollen, können zum Teil auch in einzelne Aktien investieren. Aber mit dem Wissen, das der Aufwand um einiges höher ist. Der Ansatz Buy and Hold wie bei einem Welt-ETF funktioniert bei dem Kauf einzelner Aktien nicht.

Fehler 5: Selbstüberschätzung

Diesen Fehler einzugestehen fällt den meisten Menschen besonders schwer, insbesondere wenn es dabei um die eigene Geldanlage geht. Denn viele Privatanleger und auch Profis haben das Gefühl, sie hätten bei ihren Investments „alles im Griff“ und blenden dabei die damit verbundenen Risiken weitestgehend aus.

Selbstüberschätzung drückt sich zum Beispiel in einer deutlich gesteigerten Handlungsaktivität von Käufen und Verkäufen aus, weil man ständig das Gefühl hat, man müsse aktiv werden und irgendwelche Chancen nutzen, die sich scheinbar auftun, am gefährlichsten wird es, wenn sich ein oder zwei kurzfristige Spekulationen zu deinen Gunsten entwickeln. Dann ist die Gefahr einer Selbstüberschätzung am höchsten.

Anleger glauben danach in vielen Fällen, sie könnten auf breite Risikostreuung verzichten und auf nur wenige ausgewählte oder gar nur ein einziges „Pferd setzen“. Fehlschläge oder nicht aufgegangene Spekulationen werden unbewusst ausgeblendet.

Meine Erfahrung als Börsianer, die ich bis jetzt in der Geldanlage gemacht habe, ist, dass niemand die Kursentwicklung vorhersehen kann. Im Prinzip sind kurzfristige aufgegangene Spekulationen nur Glück.

Wer etwas anderes behauptet, kann sich gerne bei mir melden und mich vom Gegenteil überzeugen, aber in einem Zeitraum von 20 Jahren und nicht nur mit ein oder zwei Glückstreffern!

„Vor allem unter Männern ist dieses Phänomen Selbstüberschätzung tendenziell stärker verbreitet als unter Frauen“, Frauen sind daher die besseren Anleger rational gesehen.

Fazit: Anleger können die Fallen der Selbstüberschätzung meiden, indem sie mit dem überwiegenden Teil ihrer Geldanlage auf ein breit diversifiziertes Weltportfolio und verschiedene Anlageklassen setzen und riskante „Wetten“ mit Einzeltiteln (Aktien) auf einen sehr geringen Teil des Vermögens beschränken.   

Fehler 6: Von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen

Es ist eine Falle, in die häufig sogar Anlageprofis tappen: Da zeigt ein Wertpapier eine bombastische Kursrallye mit einer Verdreifachung in wenigen Monaten und einem klaren Aufwärtstrend, viele Anleger wollen dann natürlich auf den fahrenden Zug aufspringen und auch etwas vom Kuchen abhaben.

Aber wie schnell ein Aufwärtstrend in die andere Richtung laufen kann, hat beispielsweise die Wirecard Aktie gezeigt. Ein anderes Phänomen an der Börse ist, wenn ein Wertpapier (Aktie) so stark im Kurs gefallen ist, dass man meint, es könne gar nicht mehr weiter fallen und der Boden (Tiefstkurs) sei längst erreicht.

Nur vergessen viele Anleger das eine Aktie, die schon 70 % im Preis gefallen ist, nochmals 70 % oder mehr fallen könnte! Gutes Beispiel ist wiederum die Wirecard Aktie. Ein deutsches DAX Unternehmen, dass zu den 30 größten Konzernen einmal gehörte und jetzt insolvent ist. Es gibt viele Beispiele, die man nennen könnte ...!

Fazit: „Anleger, die auf einzelne Aktien setzen, sollten weniger auf die bisherige Kursentwicklung achten und eher dazu übergehen, sich zu überlegen, ob ihr Investment aus fundamentaler Sicht in der Zukunft noch Fantasie hat. Aus dieser Perspektive ist es auch einfacher, zwischenzeitige Rückschläge zu verkraften.“

Ist aber aus meiner Sicht für Privatanleger kaum zu empfehlen. Generell die Research Arbeit einer einzelnen Aktie ist enorm und zeitaufwendig und ist als einzelner kaum zu bewältigen, wenn man vor hat, in die tiefe eines Unternehmens einzusteigen.

Eher macht es sinn, in einen Breiten Weltindex wie beispielsweise den Vanguard FTSE All World zu investieren, wo über 3000 Unternehmen weltweit enthalten sind. Durch diese enorme Menge an Aktien in einem ETF werden einzelne verrecker wie damals die Wirecard Aktie nicht mal in der Kursbewegung wahrgenommen.

Fehler 7: Die Kosten der Veranlagung ignorieren

Nicht auf die Kosten zu achten in der Geldanlage ist fast so schlimm wie gar nicht investieren! Bereits in der Schule sollte man gelernt haben, welche starken Auswirkungen der Zinses­zinseffekt auf lange Sicht auf dein Sparguthaben hat – zumindest in einer Zeit, als es noch Zinsen auf dem Sparbuch gab.

Zusätzliche Kosten in der Geldanlage sind so etwas wie ein negativer Zinseszinseffekt. Auch hier wirken sich vermeintlich geringe Unterschiede auf lange Sicht beim Endwert unheimlich stark aus. Es gibt im Internet genügend Zinseszinsrechner, wo du selber mit den Zahlen rum experimentieren kannst, was rauskommen würde, wenn du ein Prozent mehr Kosten im Jahr hättest auf Sicht von beispielsweise 30 Jahren. Du wirst überrascht sein, aber im negativen Sinn!

„Der zweite Grund, warum man bei den Kosten besonders aufpassen sollte, ist, dass man als Anleger im Unterschied zu den anderen Faktoren die Kosten selbst in der Hand hat. Abgesehen davon ist man ja den Gewalten des Aktienmarktes ausgeliefert, aber die Kosten kann und sollte man kontrollieren und im Auge behalten.“

Fazit: Anleger sollten den Faktor Kosten in der Geldanlage nicht unterschätzen, weil hinter vermeintlich geringen Unterschieden große Ertragspotenziale auf lange Sicht schlummern.

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