Die Kennzahl gibt an, wie stark ein ETF auf Jahressicht von seinem Vergleichsindex abgewichen ist. Je kleiner die TD ist, desto besser. Sogar negative Tracking Differences gibt es, dann "schlägt" der ETF seinen Index. Bevor du also in einen ETF investierst: prüfe und vergleiche die TD. Mit TrackingDifferences.com ist das leichter als je zuvor! Die TD sollte bei deiner Entscheidung immer vor der TER getroffen werden. Die TD spiegelt nämlich die waren kosten eines ETFs!
Total Expense Ratio (TER) lässt sich mit Gesamtkostenquote übersetzen. Sie ist eine Kennzahl, die Privatanlegern Auskunft über die jährlich anfallenden Kosten eines Investmentfonds oder ETFs in Prozent angibt. Der Name Gesamtkostenquote (TER) ist einwenig trügerisch, da er nicht alle kosten beinhaltet.
Die TER umfasst nicht: Ausgabeaufschläge, Transaktionskosten für Käufe und Verkäufe innerhalb des Fonds, Performance-Gebühren, weitere Kosten auf Investorenebene, Lizenzen bei ETFS, um bestimmte Indizes nachzubilden.
1) Physische Replikation oder vollständige Replikation genannt bildet den Index (ETF) durch Kauf der jeweiligen Indextitel in der entsprechenden Gewichtung 1:1 nach. Deshalb ist in diesem Kontext gerne von der Formel „What You See Is What You Get”
2) Physische Replikation mit optimierten Sampling kommt bei großen Indizes (z.B. MSCI World) zum Einsatz. Dabei werden nur diejenigen Titel aus einem Index tatsächlich physisch erworben, die auch den größten Einfluss auf den Kurs des Index haben. Unternehmen, die im 0,003 % Bereich gewichtet sind, werden nicht gekauft. Das spart dem ETF Transaktionskosten, was sich wiederum in einer geringeren Gesamtkostenquote widerspiegeln kann. Davon profitiert dann auch der Anleger.
3) Synthetische oder auch indirekte Replikation ist eine weitere Möglichkeit der Nachbildung. Die Anlegergelder in einem synthetischen ETF sind in einen Wertpapierkorb investiert, der als Sicherheit für das Swap-Geschäft dient. Bei dieser Replikationsmethode erfolgt die Index-Nachbildung über ein Tauschgeschäft. Dabei schließt der ETF einen Vertrag mit einem Finanzinstitut ab, das sich dazu verpflichtet, dem ETF im Tausch gegen eine Gebühr die Indexrendite zu „liefern“.
Synthetische ETFs (auch Swap-ETFs genannt) sind eine kostengünstige Alternative, um in Nischenmärkte oder Anlageklassen wie Rohstoffe oder Geldmarkt-Zinssätze, die sonst für die meisten Investoren nicht zugänglich wären, zu investieren. Darüber hinaus sind Swap-ETFs in der Lage, manche Märkte kostengünstiger und besser als physische ETFs abzubilden. Dennoch haben Swap-ETFs grundsätzlich ein Kontrahenten-Risiko. Es wird versucht, das Risiko durch diverse Sicherheitsmaßnahmen zu minimieren.
Es gibt drei Varianten von Swap Geschäften:
Unfunded Swap: Dabei hält der ETF seine Sicherheiten (Wertpapierkorb) direkt selbst. Es werden maximal 10 Prozent Swap-Anteile nicht extra über eine Versicherung oder Sicherheiten rückversichert. Es bleibt also ein Ausfallrisiko in Höhe des Swap-Gegenwertes für Anleger bestehen.
Funded Swap: Hier sammelt der Swap-Kontrahent die Sicherheiten (Werpapierkorb) und hinterlegt diese bei einem unabhängigen Treuhänder, der sie dann im Namen des ETF hält. Dadurch wird das Ausfallrisiko des Swaps zusätzlich abgesichert. Dies geschieht, indem der Swap-Gegenwert mindestens in gleicher Höhe mit Sicherheiten bei einem Treuhänder hinterlegt wird.
Sollte es zu einem Ausfall kommen, werden die hinterlegten Sicherheiten durch den Treuhänder sofort verwertet. Für Anleger bleibt somit also nur noch ein minimales Restrisiko bestehen. Dieses Restrisiko hängt unter anderem von der Preisentwicklung der hinterlegten Sicherheiten ab. In einer extremen Marktphase könnten diese drastisch an Wert verlieren und möglicherweise den Gegenwert des Swap-Geschäfts nicht mehr kompensieren.
Fully-Funded Swap: Eine besondere Konstruktion stellt der Fully-Funded Swap-ETF dar. Der ETF hält nämlich anders als bei den anderen beiden Swap-Konstruktionen kein Wertpapierkorb. Es wird also 100 Prozent des Vermögens in einen Swap investiert. Allerdings werden Sicherheiten mit entsprechenden Abschlägen hinterlegt. Der Sicherungswert liegt zwischen 100 und 120 Prozent des Swap-Wertes. In diesem Fall spricht man auch von einer Übersicherung. Auch hier werden die hinterlegten Sicherheiten durch den Treuhänder bei einem Ausfall sofort verwertet.
Erfahre mehr über die DADAT Bank in meinem Blogbeitrag:
Bei einem ETF unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Arten der Ertragsverwendung: Ausschüttend oder Thesaurierend.
1) Ein ausschüttender ETF kann seine Erträge monatlich vierteljährlich oder jährlich an seine Anteilseigner ausschütten. Die Erträge setzen sich dabei je nach ETF aus Dividenden, Zinsen oder Mieteinnahmen zusammen.
Genau wie sich Aktienkurse nach einer Dividendenzahlung verringern, bewirkt eine Ausschüttung einen Rückgang des ETFs.
2) Bei thesaurierenden ETFs werden die Ausschüttungen nicht an den Anleger ausgezahlt, sondern automatisch in dieselben Fondsanteile direkt wieder angelegt. Damit erhöht sich der Depotwert um den Betrag der Ausschüttung. Die Wiederanlage muss nicht extra angewiesen werden, sondern erfolgt automatisch.
Als Fondsvolumen wird das gesamte Kapital eines Fonds bezeichnet. Das Fondsvolumen entspricht allerdings nicht dem Wert der Fondsgesellschaft, sondern der Summe der an Anleger ausgegebenen Fonds-Anteile zum Marktpreis.
Erfahre mehr über Comdirect in meinem Blogbeitrag:
Das Fondsvolumen kann ein Kriterium für eine Investition in einen Fonds sein, muss aber nicht. Ein ETF-Fonds der unterhalb von 100 Mio USD notiert, ist für mich als Geld-Fuchs ein Ausschlusskriterium. Dort besteht die Gefahr, dass der ETF vorzeitig geschlossen werden könnte. Das Fondsvolumen wird auch oft als Fondsgröße bezeichnet.
Unter Fondsauflage versteht man das “Geburtsdatum”. Zu diesem Datum wurde der ETF aufgelegt bzw. auf dem Markt gebracht. Ideal sind ETFs, die älter als 5 Jahre sind, um sie besser vergleichen (Track Record) zu können. Ist aber nicht wirklich ein aussagekräftiges Kriterium. Es gibt auch sehr gute ETFs die erst vor Kurzem auf den Markt gebracht wurden und keinen langen Track Record aufweisen und trotzdem kaufenswert sind.
Die Fondswährung orientiert sich bei ETFs in der Regel an der Währung, die für den zugrunde liegenden Index verwendet wird. Die Indexwährung ist wiederum meist identisch mit der Währung, in der die meisten im Index enthaltenen Wertpapiere gehandelt werden. In einem Vanguard FTSE All-World sind aktuell 3.448 Unternehmen enthalten, wo wiederum viele Länder mit verschiedenen Währungen vertreten sind. Deshalb ist es aus meiner Sicht egal, ob der ETF in Euro oder Dollar aufgelegt wurde.
Das Fondsdomizil ist das Land, in welchem ein ETF aufgelegt wurde. Dementsprechend unterliegt der ETF den Gesetzen und der Besteuerung im Fondsdomizil und wird von dessen Aufsichtsbehörden kontrolliert.
Ein Factsheet ist eine Präsentation von Daten in einem Format, das wichtige Punkte prägnant hervorhebt, um den Anleger die wichtigsten Grunddaten zu erläutern. Ein Factsheet Dokument ist meist ein bis zwei Seiten im A4-Format.
Die wesentlichen Anlegerinformationen oder KID bzw. KIID dient als Informationsblatt für ETF Anleger. Die Regulierungsvorschriften im Bereich der Geldanlage sollen Verbrauchern das Verständnis für Inhalt und Funktionsweise von Finanzinstrumenten erleichtern.
Anleger sollen quasi “auf einen Blick” die Chancen und Risiken des ETFs erkennen können. Alle für die Anlageentscheidung wichtigen Sachverhalte müssen prägnant und auf wenigen Seiten zusammengefasst und für Investoren ersichtlich sein.
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