Teile der Jugendlichen in der ganzen Welt haben genug vom wirtschaftlichen Missbrauch vorheriger Generationen. Und so brachte die Bewegung „Fridays for Future“ die Umweltthematik über die Medien in die heimischen Wohnzimmer. Solche Bewegungen, aber auch andere Geschehnisse ließen das Thema in den Fokus rücken. Als bisherige Meilensteine lassen sich das Pariser Klimaschutzabkommen sowie das Kyoto-Protokoll nennen.
Häufig denken ETF-Anleger bei der nachhaltigen Geldanlage ausschließlich an Umweltaspekte. Das ist aber nur ein Teilaspekt in der nachhaltigen Geldanlage und spiegelt nur die halbe Wahrheit. Es geht zusätzlich um soziale Komponenten, also etwa um die Wahrung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten. Aber auch die Frage nach einer humanen Unternehmensführung steht auf der Agenda. Einen Vorteil sehen Befürworter von nachhaltigen Investments darin, dass potenzielle Skandalunternehmen von vornherein ausgeschlossen werden.
Gerade bei Nachhaltigkeits-ETFs sollten Anleger genau aufs Detail schauen, denn es gibt keine einheitlichen Regeln. Wenn du 100 Menschen Fragen würdest, was Nachhaltigkeit bedeutet, verstehen 100 Menschen etwas anderes. Deshalb sollte man zusätzlich vor einer Investition in nachhaltige ETFs sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen um zu reflektieren was man mit einer nachhaltigen Anlagestrategie persönlich bezwecken will damit die Welt besser wird! Grundsätzlich gilt: SRI hat strengere Regeln als ESG. Und je strenger die Auswahl, desto geringer die Diversifikation. Das hat vielleicht langfristig Auswirkungen auf das Chance-Risiko-Profil des Anlegers.
Wenn du im deutschsprachigen Raum nach nachhaltigen ETFs suchst, werden dir immer wieder die Kürzel: ESG, SRI, ex CW oder Low Carbon unterkommen.
Quelle: Aberdeen Standard Investments
ESG ist beim nachhaltigen Investieren so quasi die Oberkategorie, wo sich daraus viele Unterkategorien ableiten lassen. Aus denen dann verschiedene ESG-Ratings Resultieren mit unterschiedlichen Kriterien. |
Aus dem Gesamtuniversum in der Geldanlage werden hierbei Unternehmen mit besonders auffallenden Verstößen gegen die drei genannten Kriterien ausgeschlossen. Ziel der Indexkonstruktion ist es, mit einigen wenigen Ausschlüssen möglichst genau und ohne größere Abbildungsfehler den Hauptindex abzubilden.
Wer als Privatanleger eher strengere Anlagekriterien in seiner Geldanlage bevorzugt, sollte sich ETFs nach SRI-Kriterien ansehen. Das Kürzel SRI steht für den englischen Begriff Social Responsible Investment, also sozial verantwortliches Investieren.
Hierbei geht der Indexanbieter einen Schritt weiter, indem Investitionen aktiv eliminiert und nach bestimmten ethischen Richtlinien wie Religion, politischen Überzeugungen oder persönlichen Werten ausgewählt werden. Hierbei können ganze Branchen oder Unternehmen mit einem schlechten ESG-Rating ausgeschlossen (Kern-SRI) und/oder nur die Unternehmen mit dem besten Rating in den Index aufgenommen werden (Best-in-Class-Strategie). Die Grenzen zwischen den einzelnen SRI-Modellen sind fließend.
Best-in-Class-Ansatz?
Sind alle Titel innerhalb einer Branche nach ethisch-nachhaltigen Aspekten miteinander verglichen und diejenigen ausgewählt werden, die dabei am besten abschneiden. Je nach Wertvorstellungen der Anleger kann so bspw. in umweltbewusste Unternehmen oder in Staaten, die besonders erfolgreich bei der Korruptionsbekämpfung sind, investiert werden.
Unter dem Kürzel ex CW versteckt sich die englische Bezeichnung ex Controversial Weapons, also ohne kontroverse Waffen. Da es sich bei kontroversen Waffen in erster Linie um international geächtete Waffen handelt, ist nicht gesagt, dass ein ex-CW-ETF in überhaupt keine Waffenfirmen investiert. Wie bei allen grünen Geldanlagen gilt auch hier: genau hinsehen.
Low Carbon konzentriert sich auf Investitionen in Unternehmen mit geringem CO2-Abdruck. Von anderen Themen-ETFs unterscheiden sich Low-Carbon-ETFs dadurch, dass sie sich nicht einen speziellen Fokus zum Beispiel auf Umwelttechnik, erneuerbare Energien oder Elektromobilität legen, sondern branchenübergreifend investieren.
Doch ihre Zusammensetzung ergibt nicht zwangsläufig immer Sinn: Denn auch wenn energieintensive Branchen wie Bergbau und Zementherstellung kategorisch ausgeschlossen werden, so gilt es trotzdem darauf zu achten, dass viele Produkte aufgrund ihrer intransparenten Wertschöpfungsketten - energieintensiver sind, als man das auf den ersten Blick vermuten würde.
Kurzfristig kann es sein, dass ESG-Portfolios besser laufen. Aber langfristig wird sich noch zeigen! Investier nicht blind in Nachhaltigkeit, nur weil es ein Megatrend ist, sondern denk dir auch dabei was, wenn du es tust.
Aber grundsätzlich finde ich den Gedanken super, in Unternehmen zu investieren, die umweltbewusst, sozial und mitarbeiterfreundlich sind!
Investiere in deine Zukunft!
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