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Gut zu Wissen: Festgeld und ihre Tücken!

Dir ist bewusst, dass nur Bargeldhorten der falsche Weg ist? Dir steht ein Geldbetrag zur Verfügung, den du erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigst? Suchst du eine risikoarme Geldanlage? Vielleicht willst du dein Geld auf mehrere Anlageprodukte verteilen, um dein Risiko zu senken? 

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Getreu dem Motto: "Nicht alle Eier in einem Korb legen"! Wenn ein Punkt auf dich zutrifft, ist ein Festgeldkonto genau das richtige.

Was ist überhaupt ein Festgeldkonto?

Ein Festgeldkonto ist ein Konto, auf dem Geld angelegt ist für einen bestimmten Zeitraum. Was der Name schon verrät, ist das Geld fest angelegt. Das bedeutet für dich, dass es kaum Möglichkeiten gibt auf eine Auszahlung, bevor die Vertragslaufzeit nicht abgelaufen ist. 

Die Zinsen sind dafür im Vergleich zu anderen risikoarmen Anlageformen um einiges höher. Ist die Laufzeit nur für einen kurzen Zeitraum, können die Zinsen niedriger als bei einem Tagesgeldkonto sein. 

Ein weiterer Vorteil vom Festgeldkonto könnte sein, dass keine Anpassung der Zinsen während der Laufzeit durch die Bank erfolgen darf.

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Manch einer kann das auch als Nachteil sehen, da sich Zinsen positiv wie negativ entwickeln können. Ein Festgeldkonto ist eine Anlageform mit Sicherheitsaspekt, der auch im Vordergrund stehen sollte, wenn man in Festgeld anlegt.

Welche Laufzeiten gibt es?

Sparer können individuell und frei entscheiden, für welchen Zeitraum sie ihr Geld anlegen. In der Regel werden Zeiträume zwischen 1 und maximal 120 Monaten angeboten. Ist die Anlagezeit abgelaufen, bekommt der Kunde das angelegte Geld plus den Zinsen ausgezahlt. 

Welche Laufzeit eignet sich am besten?

Jede mittel- und langfristige Investition will gut überlegt sein. Idealerweise orientierst du dich zunächst an deinen eigenen finanziellen Möglichkeiten. Überleg dir als Sparer sehr gut, wie lange auf das Geld verzichtet werden kann. Gibt es ausreichend Reserven in Form von Bargeld, sind durchaus längere Laufzeiten von mehreren Jahren möglich.

Als Entscheidungshilfe könnte auch eine erwartete Inflationsrate dienen. Ist der Ertrag beim Festgeld höher als die erwartete Inflation, ist das als positiv zu werten. Zusätzlich könntest du die generelle Zinsentwicklung als Entscheidungshilfe heranziehen. Nur sei dir bewusst, dass deine Entscheidung auch für deinen ausgewählten Zeitraum bindend ist!

Kosten eines Festgeldkontos?

Auf ein Festgeldkonto gibt es keine Kontoführungsgebühren oder weitere Kosten. Ist dein Geld einmal angelegt, bleibt es für die vereinbarte Dauer liegen und erwirtschaftet garantierte Zinsen für dich. Auch die Kontoeröffnung und die Kündigung sind kostenlos. 

Wie eröffnet man ein Festgeldkonto?

Neben der Möglichkeit, ein Festgeldkonto vor Ort in der Filiale einer Bank zu eröffnen, bietet sich als Alternative auch der bequemere Weg an, nämlich die Eröffnung des Kontos online zu beantragen. Ein Festgeldkonto kann direkt über die Webseite des gewünschten Anbieters schnell und in nur wenigen Schritten online beantragt werden.

Wenn du ein Festgeldkonto in Deutschland oder Österreich eröffnen willst, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Volljährigkeit
  • Wohnsitz in Österreich/Deutschland
  • In den allermeisten Fällen musst du ein Referenzkonto angeben, wo dein Geld bei Auszahlung überwiesen werden soll. Dein Referenzkonto bestimmst nur du und könnte beispielsweise dein Girokonto sein. Danach sind Abhebungen nur auf dein Referenzkonto möglich. Was wiederum einen gewissen Schutz vor Hackerangriffen mit sich bringt.
  • Falls du noch kein Kunde der gewünschten Bank bist, musst du dich legitimieren. Meist geschieht dies nach dem Post- oder Videoident-Verfahren.

In welcher Währung kann man Festgeld anlegen?

Festgelder können bei europäischen Banken sowohl in Euro als auch in einer Fremdwährung angelegt werden. Euro-Festgelder bergen während ihrer gesamten Laufzeit weder Währungsrisiken noch Währungschancen für Sparer. Legen Sie Ihr Geld bei Banken in der örtlichen Währung außerhalb der Eurozone an, sieht das anders aus.

Beispielsweise haben Festgelder in der Fremdwährung norwegische Krone (NOK) eine spekulative Komponente, da die NOK stark von der Preis-Entwicklung der Energie-Rohstoffe beeinflusst wird.

Welche Sicherheit haben Anleger?

In Europa gibt es einheitliche Mindestanforderungen an die gesetzlich garantierte Einlagensicherung (EG-Richtlinien 1994/19/EG, 2009/14/EG und 2014/49/EU). Der gesetzliche Schutz greift bis zu einem Betrag von 100.000 Euro je Kunde zu 100 %. Dies bezieht sich auf sämtliche Einlagen bei einem Bankunternehmen. 

Wichtig: Der gesetzliche Anspruch auf Entschädigung ist auf 100.000 Euro begrenzt. Beträge über 100.000 Euro hinaus sind in der Regel nicht besichert. Gibt es ein Gemeinschaftskonto greift die gesetzliche Einlagensicherung bis 200.000 Euro. Das Festgeldkonto ist vom Schutz identisch wie ein Tagesgeldkonto und Girokonto nur mit mehr Zinsen.

Einlagensicherung garantiert grundsätzlich geringes Risiko auf bei europäischen Banken im Ausland

Ein Grund, warum viele Anleger bisher noch nicht von den höheren Zinsen für Festgelder bei Banken im europäischen Ausland Gebrauch machen, ist mangelndes Sicherheitsgefühl. Aus diesem Grund stelle ich dir einige Stabilitätskriterien vor, die du verwenden könntest bei deiner Suche nach einem geeigneten Festgeldkonto.

Stabilitätskriterien:

  • Deine Einlagen müssen über das europäische Einlagensicherungssystem gemäß der Richtlinie 2014/49/EU in einem wirtschaftlichen starken Land geschützt sein.
  • Die Bank sollte mindestens zwei Jahre auf dem österreichischen Markt für Tagesgeld oder Festgeld aktiv sein.
  • Vertragssprache - Deutsch
  • Währung - Euro 
  • Rating -  Banken aus EU-/EWR-Ländern, deren Länder-Bonität von den drei großen Agenturen Moody’s, Standard and Poor’s (S&P) sowie Fitch mit den höchsten Noten „AAA“ oder „AA“ (beziehungsweise bei Moody’s „Aa2“ oder besser) ausgezeichnet wird. 

Abschließend kann ich sagen: Je besser das Rating der Banken ist, desto niedriger sind meist auch die Zinsen. Mehr Zinsen bedeutet mehr Risiko. Wer bereit ist, mehr Risiko in kauf zu nehmen, kann auch darüber nachdenken, einen Teil in ETFs anzulegen. Informationen dazu findest du unter ETF-Grundlagen >

Wie ist die Steuerliche Situation in Österreich bei einem Festgeldkonto?

Einzig bei den Steuern musst du als Österreicher bei ausländischen Banken aufpassen und fragen, ob die Kapitalertragssteuer (KESt) automatisch abgezogen wird. 

Zinsen werden in Österreich mit 27,5 % versteuert. Wenn die KESt nicht automatisch abgezogen wird, sollte man sich besser ein Festgeldkonto suchen, das die Steuern automatisch abführt. 

Denn es könnte sein, dass für Kontoauszüge oder einer Steuerbescheinigung gebühren anfallen. Am besten vor der Eröffnung deines Festgeldkontos telefonisch oder per E-Mail nachfragen wie die steuerliche Situation ist.

Wenn die ausländische Bank einen Sitz in Österreich hat, werden die Steuern aber meistens automatisch abgezogen und du musst es nicht selber machen.

Gut zu wissen

Festgeld wird für eine fixe Zeit zu einem fix vereinbarten Zinssatz angelegt. Der Zinssatz richtet sich in erster Linie nach der Laufzeit des Festgeldkontos und Höhe der Einlage. Je höher der Anlagebetrag und die Laufzeit, desto höher die Zinsen.

Solltest du dein Geld vor Ablauf der Fälligkeit beheben, was bei einem Direkt-Festgeldkonto nur mit triftigen Grund möglich ist, werden bei den meisten Banken sogenannte Vorschusszinsen berechnet, bedeutet im Umkehrschluss, das du deine vereinbarten Zinsen verlierst. Dein eingezahltes Kapital ist aber davon nicht betroffen.

Zwei mögliche Anlagekonzepte bei der Festgeld Anlage

1) Wenn Du länger als 36 Monate anlegen willst, kann die mangelnde Flexibilität von Festgeld mit einer einfachen Strategie umgangen werden:

Beispielsweise könntest du dein Geld, was du in Festgeld anlegen willst, in drei gleich große Beträge aufteilen. Schließe dafür Festgeldverträge mit jährlich gestaffelten Laufzeiten ab, also für ein, zwei und drei Jahre. 

Auf diese Weise wird jährlich eine Festgeldtranche fällig, für die Du dann einen neuen Festgeldvertrag mit dreijähriger Laufzeit abschließen kannst. Mit dieser Strategie bist Du relativ flexibel und sollte der Zins nach einem Jahr höher sein als letztes Jahr kannst du dich freuen über höhere Zinsen. Manche nennen diese Strategie auch Zinstreppe und kann natürlich mit längeren Laufzeiten auch gemacht werden. Das lohnt sich aber nur, wenn der Zins für diese Festgelder spürbar über den kürzeren Laufzeiten liegt.

2) Noch bequemer ist meine zweite Strategie, die Flexibilität bringen könnte: Teil dein Geld, das du Anlegen möchtest zur Hälfte zwischen einem Tagesgeldkonto und Festgeldkonto mit einer dreijährigen Laufzeit (oder länger) auf. Beim Tagesgeld kannst Du jederzeit über dein Geld verfügen, wenn Du es brauchst.

Insgesamt sind die Zinsen bei der zweiten Strategie unter dem Strich ähnlich hoch wie bei der ersten Strategie (Zinstreppe).

Beide Anlagekonzepte haben Vor- und Nachteile: Bei steigenden Zinsen wirft die Zinstreppe (1. Strategie) mehr Rendite ab, weil Anleger jährlich einen Teil des Geldes in bessere Festgeld-Angebote umschichten. 

Bei fallenden Zinsen liegt die 2. Strategie mit Tagesgeld vorn. Zudem ist sie noch einfacher umzusetzen als die 1. Strategie bedeutet weniger Aufwand und ein größerer Teil des Vermögens ist frei verfügbar.

Kann dir auch meinen Blogbeitrag über Tagesgeld empfehlen:

Wo finde ich ein Festgeldkonto mit den besten Zinsen?

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Fazit

  • Ein Festgeldkonto ist eine gute Möglichkeit dein Geld zu diversifizieren.
  • Für Anleger geeignet die wenig Risiko in der Geldanlage haben wollen.
  • Mit Festgeld sind auch kombinierte Strategien möglich.
  • Als Österreicher unbedingt die steuerliche Situation abklären. 
  • Durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro risikoarm